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Sonntag, 8. März 2015

[Buchvorstellung] Ohne mich kannst du nicht leben! - Heike Schwandt


Titel: Ohne mich kannst du nicht leben!


Autor: Heike Schwandt

Seiten: 266

Verlag: Loewe




Klappentext:

Luisa, mein Engel.
Du fehlst mir.
Wie oft träume ich davon, deine goldenen Locken
zu berühren, deinen zarten Nacken zu liebkosen.
Auf Händen will ich dich tragen.
Nicht mehr lange und wir werden zusammen sein.
Wir gehören zusammen.
Du und ich.
Für immer.

Und bald wirst auch du das verstehen ...

Inhalt:

  • Ohne mich ist dein Leben sinnlos! Du gehörst mir ...Anfangs fand Luisa die anonymen Liebesbriefe süß. Doch inzwischen ist klar, dass der Absender psychisch gestört und gefährlich ist. Mit jeder neuen Nachricht wächst das Gefühl der Bedrohung. Auf Schritt und Tritt fühlt sich Luisa verfolgt.
    Zudem wird in der Nähe eine junge Frau gefunden, vergewaltigt und brutal ermordet – und sie sieht Luisa zum Verwechseln ähnlich. Die Polizei geht von einem Serientäter aus, und Luisa scheint die Nächste auf der Liste des Killers zu sein.
    Noch ahnt sie nicht, wie nah ihr der Mörder wirklich ist.

Meine Meinung:

Bevor ihr anfangt zu lesen, solltet ihr wissen, dass ich dieses Buch wirklich komplett auseinander nehme. Es besteht also Riesen-Spoiler-Gefahr!

Wer jetzt denkt: "Mh, das klingt ja echt spannend!", der irrt sich genauso, wie ich es getan habe. Denn, oh mein Gott, was für ein Schrott! Netter kann ich es wirklich nicht formulieren. Anfangs habe ich mir ja noch versucht, einzureden, dass ich einfach nur zu alt für einen Jugendthriller bin. Aber ab ca. der Hälfte war ich mir dann sicher, dass es nicht an mir, sondern eindeutig an dem Buch liegt.

Luisas Vater ist leitender Hauptkomissar in diesem Mordfall und somit hat er natürlich unglaublich große Angst um seine Tochter. Direkt nach dem Fund der Leiche ruft er sie an, um ihr von dem Mord zu erzählen und sie zu bitten, zu Hause zu bleiben oder wenigstens mit dem Bus zu fahren. Luisa merkt zwar, dass es ihrem Vater wirklich ernst damit ist, aber wer fährt denn schon mit dem Bus, wenn am Fahrradweg, der in die Stadt führt, ein Mädchen ermordet wurde?! Luisa jedenfalls NICHT!
Sie trifft sich also mit ihrer Freundin Nele, von der sie dann erfährt, dass Marvin (ein Junge, der Luisa seit Monaten anbaggert) in den Ferien in das gleiche Sprach-Camp fährt wie Luisa. Das passt ihr natürlich überhaupt nicht, aber was soll sie machen ...
Im Camp angekommen, geht ihr Marvin auch gleich auf die Nerven. Doch zum Glück ist auch der superheiße Mädchenschwarm Philippe dabei, der natürlich nur Augen für unser Naivchen Luisa hat und sie vor Marvin und auch allen anderen Jungs, die sie auch nur angucken, "beschützt".

Szene
Ein Teil der Gruppe, darunter Luisa und ihre Freunde und auch Marvin mit seinen Kumpels, gehen zu einem See zum Schwimmen. Im Wasser drängt sich Marvin an Luisa und begrabscht sie an ihren Brüsten. Luisa zappelt ein bisschen und SAGT ihm, er soll es lassen. Philippe eilt ihr zu Hilfe und zieht Marvin die Badehose runter.

Mal abgesehen davon, dass ich an Luisas Stelle wie am Spieß geschrien und mit Schimpfwörtern so wie mit meinen Armen um mich geschmissen hätte, sind ihre Gedanken danach wirklich sehr vernünftig: "Der Typ belästigt mich schon seit Monaten und jetzt hat er mir sogar an die Brüste gefasst. Aber das reicht mir noch nicht. Er muss mich wenigstens einmal vergewaltigen, damit ich es jemandem sage. Aber so schlimm ist das ja nun auch wieder nicht. Was ich hier wegen der Sache schon wieder für ein Theater mache ... "


Szene
Am letzten Abend ziehen sich Luisa und Philippe etwas von der Gruppe zurück und finden einen kleinen abgelegenen See. Ein alter kaputter Kran ragt über das Wasser und sie klettern darauf um ihn als Sprungturm zu benutzen. Doch erst küssen sie sich noch eine Weile. Sie merken nicht, dass ihnen jemand gefolgt ist. Plötzlich wird Philippe von etwas Hartem am Kopf getroffen und kippt kopfüber in den See. Luisa springt hinterher und versucht ihn aus dem Wasser zu ziehen. Auf einmal steht Paul (ein Mitschüler von Luisa, der ein paar Minuten vorher von Philippe angemotzt wurde) am Ufer und hilft den beiden. Er meinte, er sei zufällig dort vorbei gekommen, weil er sich mal ein bisschen umsehen wollte.

Wer sich jetzt denkt: "Hundertpro hat Paul einen Stein nach Philippe geworfen und wollte dann wie ein Held dastehen", der denkt vollkommen richtig. Wer sich dann noch denkt: "Obwohl, das wäre viel zu einfach. Da wüsste man ja von Anfang an, wer der Bösewicht ist", der hätte vermutlich ein besseres Buch als Heike Schwandt geschrieben.


Nachdem Luisa wieder zu Hause ist, vermisst sie Philippe furchtbar doll und schwärmt Nele die ganze Zeit etwas vor. Nele findet das alles gar nicht so toll und so kommt es alle paar Seiten zu einem Zickenkrieg. Ich meine, irgendwas muss ja passieren in einem sogenannten "Thriller".

Eines Tages kommt ein neuer Hausmeister an die Schule, der Luisa seltsam bekannt vorkommt, doch sie kann sich einfach nicht erinnern, woher sie ihn kennt. Von Paul erfährt sie dann, dass es der Busfahrer (Michael) aus dem Sprach-Camp ist, der ihr schon dort unangenehm nahe gekommen ist. Natürlich wäre es viel zu aufwendig, sich darüber Gedanken zu machen, warum ein Busfahrer, nachdem er Luisa kennengelernt hat ausgerechnet an ihrer Schule als Hausmeister anfängt. Luisa sieht das anscheinend ähnlich und so unterhält sie sich gelegentlich noch nett mit Michael, auch wenn sie sich dabei nicht so ganz wohl fühlt.

Hin und wieder erhält Luisa Briefe, die ein Engelsbild mit einem kurzen Text darunter (wie auf dem Klappentext) und ein Foto von ihr selbst enthalten, von denen sie nie mitbekommen hat, dass sie aufgenommen wurden. Das erscheint ihr natürlich recht seltsam, aber da Marvin sie mit seinen Anmachversuchen auf Trab hält, macht sie sich um den zweiten Psychopathen erstmal keine großen Gedanken. Als sie irgendwann dann doch ihrem Vater die Briefe zeigt, ist dieser der Meinung, dass es sich nur um einen heimlichen Verehrer handeln kann und das doch eigentlich ganz süß ist. Nur so zur Erinnerung (womit wohl die ganze Familie ein Problem zu haben scheint): Ihr Vater ist Polizist und hat vor kurzem die Leiche eines jungen Mädchens gefunden, das seiner Tochter zum Verwechseln ähnlich sieht UND die Polizei geht mittlerweile von einem Serientäter aus!
So sehen doch perfekte Eltern aus. Mein Kind bekommt verstörende Nachrichten und es werden heimlich Fotos von ihm gemacht - richtig gute Eltern reden ihrem Kind in einer solchen Situation ein, dass es sich keine Gedanken machen soll und das alles harmlos ist.

Dann meldet sich auch noch eine "Carina" über Facebook bei ihr, die angeblich mit im Sprach-Camp war. Da meldet sich das altbekannte Problem der Vergesslichkeit. Luisa kann sich einfach nicht an die Namen der paar Leute erinnern, mit denen sie drei Wochen lang jeden Tag verbracht hat. Aber wie sagt man so schön: Einbildung ist auch Bildung, und so sucht sie sich einfach irgendein Gesicht zu dem Namen aus und ist sich plötzlich auch ganz sicher, dass dieses Mädchen Carina hieß. Dieser erzählt sie dann alles, was in ihrem Leben passiert. Für den Leser ist von vornherein klar, dass hinter "Carina" KEIN Mädchen aus dem Sprach-Camp steckt und hätte Luisa auch nur für eine Sekunde ihr Gehirn angeschaltet, wäre ihr das auch klar geworden. Leider kann ich das noch nicht als Dummheit bezeichnen, da ich sonst nicht weiß, wie ich ihre Handlungen im späteren Verlauf der Geschichte nennen soll.

Auf einer Kostümparty lernt Luisa dann Nele's Cousin aus Leipzig kennen (Leon heißt der Gute) und dreimal dürft ihr raten, wie er aussieht ...
BINGO! Rehbraune Augen, braune Wuschel-Haare, das süßeste Lächeln der ganzen Welt und überhaupt ist er der superste Junge überhaupt.
Und in wen sonst soll sich ein solcher Junge verlieben, wenn nicht in Luisa, die natürlich auch ganz hin und weg ist.

Nach einem Schulprojekt passiert dann etwas wirklich Unerwartetes: Marvin drängt Luisa in eine Abstellkammer und will sich an ihr vergehen. Doch - oh, welch Wunder! - Michael UND SOGAR PAUL sind sofort da, um ihr aus der Patsche zu helfen. Was kann sich Luisa doch glücklich schätzen, zwei so tolle Typen zu haben, die sie auf Schritt und Tritt verfolgen immer für sie da sind.

Das alles erzählt sie natürlich "Carina", was das Fass entgültig zum überlaufen bringt und *hust* Paul *hust* ...äh "Carina" schmiedet einen Plan, um Marvin endgültig zu stoppen.
Kurze Zeit später gibt es einen Technikunfall bei den Proben der Schulband, bei dem Marvin, Opfer eines teuflischen Plans wird  unglücklicherweise stirbt. Alle sind zutiefst verstört und betroffen und auch Luisa braucht erst einmal frische Luft. Und wie jeder weiß, gibt es frische Luft nicht an hell erleuchteten Straßen, sondern nur in dunklen, unheimlichen Parkanlagen. Natürlich weiß auch Luisa bestens über die Luftverhältnisse Bescheid.
Während sie also die ganze Frischluft im Park einatmet, kommt ihr Michael entgegen. Er bedrängt sie und lächelt wirklich furchteinflößend. Zumindest kommt es Luisa in dem Moment so vor. Fünf Minuten später ist sie selbstverständlich wieder zur Vernunft gekommen und merkt, dass sie sich das bestimmt nur eingebildet hat.

So geht das noch eine Weile weiter ... letztendlich hat Leon einen Autounfall und liegt im Krankenhaus. Luisa fängt langsam, aber wirklich ganz ganz langsam, an, darüber nachzudenken, ob da nicht doch etwas faul sein könnte an der ganzen Sache. Nachdem der Leser und auch Luisa mit Zaunpfählen verprügelt wurden Nachdem Luisa ein paar dezente Hinweise entdeckt hat, kommt sie zu dem Schluss, dass Michael etwas mit der Mädchenleiche zu tun haben muss. Selbst dem Leser ist klar, dass es mehr als dämlich wäre, ihrem Vater von dieser Vermutung zu berichten. Deshalb war ich sehr erfreut zu lesen, dass Luisa sich selbst auf den Weg zu Michael macht, um Beweise gegen ihn zu sammeln. Zu dumm nur (und wirklich unvorhersehbar), dass Michael sie dabei erwischt.

Szene
Michael zerrt sie in eine Garage und will sie vergewaltigen. Plötzlich sackt er zusammen und Luisa sieht, dass Paul mit einer Eisenstange in der Hand vor ihr steht. Er hilft ihr nach draußen und setzt sie in sein Auto. Eigentlich möchte Luisa nach Hause, sieht dann aber ein, dass Paul recht hat, als er sagt "Du musst dich erstmal sauber machen. So kannst du unmöglich deinem Vater gegenüber treten". Also fahren sie zu einer Hütte mitten im Nirgendwo. Nach kurzem Überlegen (und das ist ja nun wirklich eine Rarität bei Luisa) steigt sie aus und geht mit Paul hinein. Als sie sich in einem Spiegel sieht, muss sie zugegeben, dass sie schrecklich aussieht. Veranlasst durch ihre Empathie für ihre Mitmenschen, fasst sie den einzig richtigen Gedanken in diesem Moment: "Ich sollte mich wirklich erstmal schminken, bevor ich wieder unter Menschen gehe".

Was soll man da noch sagen? Eine so liebreizende und pfiffige Protagonistin hat man selten.


Paul versucht ihr dann klarzumachen, dass sie zusammen gehören und am besten gemeinsam durchbrennen und sich irgendwo verstecken sollten, denn schließlich hat er ja Marvin auf dem Gewissen (Oh, was für eine Offenbarung. Ein wahrer Schock für Luisa den Leser).
Luisa ist noch nicht so ganz überzeugt von seinem Plan und bringt dies durch lautes Kreischen zum Ausdruck. (Gab es da nicht eine Szene, in der dieses Verhalten weitaus besser angebracht gewesen wäre? ... Ich kann mich nicht genau erinnern ...)
Paul rastet daraufhin komplett aus, sperrt Luisa in eine Kammer und verriegelt sämtliche Türen und Fenster.
Doch er hat nicht mit Super-Nele gerechnet, die Luisa kurz erreichen konnte, bevor Paul ihr das Handy wegnahm. Mit Hilfe des Hinweises von Luisa macht sie sich auf den Weg zu Pauls Elternhaus und findet in Pauls Zimmer auch direkt einen "Luisa-Schrein". Dank der detektivischen Fähigkeiten von dessen Mutter, findet sie heraus, dass sich Paul womöglich im Sommerhaus der Familie versteckt.
Sie sagt noch schnell Luisas Vater Bescheid und beeilt sich dann, um noch möglichst vor der Polizei bei dem Haus anzukommen.
Währendessen schafft es Luisa sich -Zitat: "Mit der Geschicklichtkeit eines Eichhörnchens" aus der Kammer zu befreien, läuft dabei jedoch Paul direkt wieder in die Arme.

Um das Ende kurz zu machen: Nele kommt am Haus an, Papa kommt am Haus an, Rest von Polizei kommt am Haus an. Paul steht mit Luisa im Arm drinnnen und will mit Benzin alles in die Luft jagen. Im letzten Moment stößt er Luisa aus unerfindlichen Gründen von sich und jagt nur sich selbst in die Luft. Ein bisschen KABUMM! und am Ende sind alle glücklich.

Quintessenz des Ganzen:

  • Luisa zieht die Aufmerksamkeit von absolut jedem gutaussehenden Jungen auf sich
  • außerdem fahren gleich drei Psychos auf einmal auf sie ab 
  • ihr Vater ist ein ziemlich mieser Polizist
  • die einzigen beiden Kerle, die man von Anfang an verdächtigt, sind dann letztendlich auch die Bösen
  • und über Luisas nicht vorhandenes Gehirn brauche ich ja jetzt wohl nichts mehr sagen ...


Fazit:

Das schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Ich weiß nicht, wie man als Autorin ein solches Buch veröffentlichen und dann auch noch als Jugendthriller betiteln kann. Ich mache mir wirklich Sorgen, dass junge Mädchen, die das lesen, denken, dass das so passieren könnte. Dass man sich immer schön einreden sollte, dass alles in Ordnung ist und man sich das alles nur einbildet und dann schon alles wieder gut wird.

Absolut nicht zu empfehlen!!!

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